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Keiner bleibt in der Sporthalle an der Zepernicker Grundschule enttäuscht

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13.12.2021

Volleyball: Das Derby der Dritten Liga Nord endet in Zepernick für die Frauen des VSV Havel mit einem Drei-Satz-Sieg

Noch lange saßen beide Trainer mit ihren Mannschaften zusammen. Steffen Trobisch, Trainer der gastgebenden SG Einheit Zepernick, und Ricardo Galandi, Verantwortlicher an der Linie des siegreichen VSV Havel aus Oranienburg, standen voll unter dem Eindruck eines tollen Volleyballspiels ihrer Mannschaften. Und beide waren sich einig, dass es trotz des klaren Ergebnisses, über weite Strecken ein Spiel auf Augenhöhe war. „Der Sieg für die Oranienburgerinnen geht aber in Ordnung“, gab Trobisch anerkennend zu. „Es gab zwischen beiden Teams einen großen Unterschied. Unsere Gäste konnten mit ihrem deutlichen Plus an Erfahrung trumpfen. Man hat heute genau gesehen, dass sie zu Recht an der Tabellenspitze stehen.“

Ricardo Galandi zufrieden

Auch Galandi zeigte sich nach der Partie zufrieden. Er übernahm erst jüngst die Mannschaft, da Trainer Raphael Döring überraschend und aus privaten Gründen seinen Rücktritt erklärte. „Ich bin dem Verein sehr verbunden, denn ich betreute schon einmal vor Jahren gemeinsam mit Michael Bade die Mannschaft. Ich habe immer betont, wenn man mich braucht, bin ich da.“ Der Zwei-Meter-Mann ist kein Unbekannter im Volleyball, denn als Spieler wurde der Mittelblocker 2012 und 2013 mit den Berlin Recycling Volleys Deutscher Meister. „Für uns war es gar nicht so wichtig das Derby zu gewinnen. Wir wollten unsere komfortable Situation als Tabellenerster weiter ausbauen und sind nun sicher in der Aufstiegsrunde. Ich konnte auch einiges probieren. Für mich ist zunächst die Entwicklung des Teams wichtig. Wir stecken mitten in einem Generationenwechsel.“

Zu viele Annahmefehler

Der Spielverlauf ist schnell erzählt. Der erste Satz verlief spannend und endete mit 25:23 für die Frauen aus Oranienburg. Der zweite Satz ging nach einer Schwächephase der Gastgeberinnen deutlicher mit 25:16. aus. Auch der dritte Durchgang verlief zunächst mit einem Übergewicht des Volleyball Sportvereins Havel. Doch die Frauen der SG Einheit zeigten sich kämpferisch und nach einem1:8-Rückstand entwickelte sich ein Spiel, das immer dramatischer wurde. Angeführt von Renee Nachtigall und Janin Nachtigall übernahmen sie in der Schlussphase mit 22:20 die Satzführung und hatten wenige Sekunden später beim Stand von 24:23 sogar die Chance, den Durchgang zu gewinnen. Nach einem schönen VSV-Spielzug riss Anika Zülow, Kapitänin der Oranienburgerinnen, den Sechser von Steffen Trobisch allerdings aus allen Träumen. Nach einem Annahmefehler ausgerechnet von Renee Nachtigall, sie wurde zur besten Einheit-Spielerin gewählt, war das Spiel dann entschieden. Der Satz endete mit 27:25.

Steffen Trobisch nimmt Kritik an

„Das war genau die Schwäche meiner Mannschaft heute. Wir haben zu viele Fehler bei der Ballannahme gemacht“, sagte Trobisch, der auch eine Kritik seiner Mannschaft entgegennehmen musste. „Ja, das passiert mir auch nach so langer Trainertätigkeit leider immer wieder. Ich zeige die Wechsel einfach nicht früh genug an. Die Spielerinnen haben somit wenig Zeit, sich auf ihren Einsatz vorzubereiten.“

Nächstes Spiel beim Angstgegner

Die Mannschaft von Steffen Trobisch bleibt in der Vorrundengruppe 1 der Dritten Liga Nord vorerst auf dem dritten Tabellenplatz. Nach Beendigung der Vorrunde spielen die ersten drei Mannschaften in einer Aufstiegsgrunde zur zweiten Bundesliga. Für die drei weiteren Teams geht es gegen den Abstieg. „Ich hätte gern heute gewonnen, um mich früh für die Aufstiegsrunde zu qualifizieren. Es ist für unsere junge Mannschaft in diesem Jahr noch nicht das erklärte Saisonziel schon in der nächsten Saison zweite Bundesliga zu spielen. Allerdings weiß man nie, wie so eine Abstiegsrunde verläuft.“ So warnt Trobisch vor dem nächsten Spiel. Die Frauen aus Zepernick fahren am 19. Dezember zum Angstgegner USC Magdeburg.

Sogar Schiris hätten gern länger gespielt

Auch für die beiden Schiedsrichter Anika Heimann-Steiner und Yakup Kirli bleibt der Ausflug in die Gemeinde Panketal in guter Erinnerung. Beide kommen aus Berlin und waren noch am Vortag aktiv. Kirli leitete das Spiel in der 1. Bundesliga der Frauen die Partie zwischen dem Dresdner SC und USC Münster (3:1). Anika Heimann-Steiner war in der 3. Liga Nord, bei der Partie der Männer, Dessau Volleys gegen die Preußen Berlin (0:3), im Einsatz. „Ich hätte mit hier heute durchaus noch einen vierten Satz gewünscht“, sagte Anika Heimann-Steiner begeistert vom Spiel in der Sporthalle der Grundschule Zepernick.

Viele Helfer sichern gelungenen Spieltag

Und natürlich wird ein solcher Heimspieltag erst durch die zahlreichen Helfer in der Halle rund. Daniela und Mike Reuter sicherten den Einlass. Lina Setzkorn sowie Nina Reuter lieferten die perfekte Spielstatistik. „Das ist wirklich Schöne in unserem Verein. Jeder ist für jeden da – wie in einer gut funktionierenden Familie“, betonten sie einstimmig und trotz der Niederlage immer noch gut gelaunt.


SG Einheit Zepernick
Antonia Liebsch, Janin Nachtigall, Henriette Neef, Maya Reuter, Shakti Mara Trewin, Chantal Vogel, Renee Nachtigall, Jolina Krause, Annalena Stodtmeister, Tamina Mai, Julia Ehrlich

VSV Havel Oranienburg
Ronja Braitsch, Luisa Isabell Draeger, Michaela Galandi, Imke Henningsen, Lina Hoffmeister, Lea Hußner, Joanna Muszynska, Alina Purschke, Natalie Sabrowske, Stefanie Sievert, Anika Zülow

Most Valuable Player

Silber für Renee Nachtigall (SG Einheit Zepernick)

Gold für Anika Zülow (VSV Havel Oranienburg)



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