19.08.2023

Mit 4:4, und damit einem Punktgewinn, endete das erste Brandenburgliga-Spiel für den Aufsteiger FC Concordia Buckow/Waldsieversdorf. Und auch, wenn die Gastgeber schon mit 4:1 führten und erst in der letzten Minute der Nachspielzeit den schon sicher geglaubten Sieg noch aus der Hand gaben, Zufriedenheit bestimmte die Szenerie nach dem Spiel – sowohl beim Concordia-Trainer Danny Knofe, als auch beim Gästetrainer des Oranienburger FC Eintracht, Enis Djerlek.

Dass die Oranienburger als Favorit nach Waldsieversdorf gekommen waren, konnte man in den ersten 45 Minuten wahrlich nicht feststellen. Concordia spielte großartig, ließ nichts zu, bestimmte die Partie mit einem Höllentempo und schoss drei wunderschöne Tore. Das erste durch - na klar - Niklas Zulciak. Concordia spielte sich auf engstem Raum vor dem Oranienburger Tor den Ball gegenseitig zu und schließlich war es Zulciak der mit viel Übersicht ins rechte untere Toreck einschob. Die 228 zahlenden Zuschauer sahen weiterhin Power-Fußball der Gastgeber. „Wir haben in diesem Jahr, in der Vorbereitung auf den Saisonstart, jede Menge Fitnesseinheiten im Programm gehabt“, sagte Knofe zur guten Verfassung seiner Männer. „Die Brandenburgliga ist deutlich intensiver und die Fitness wird mit entscheidend in der Saison werden.“

Concordia bestimmte weiter das Spiel und das Tempo auf dem wunderbar gepflegten Rasen und deutlich war den Oranienburgern die Ratlosigkeit anzusehen. Sie fanden kaum ein Mittel gegen die Concordia-Offensive. Einen Rückschlag für die Euphorie beim Gastgeber gab es dann nach knapp 20 Minuten. Matthias Reichelt musste mit Schmerzen im rechten Knie den Platz verlassen. Doch Concordia blieb weiter am Drücker und konnte durch einen seiner Besten an diesem schönen Sommerabend, Neuzugang Noah Kerstein, auf 2:0 erhöhen. Kerstein hatte nach tollem Solo über die rechte Seite etwas Glück im Abschluss, denn der Ball wurde abgefälscht und flog über Eintracht-Torhüter Alexander Blöck hinweg ins Tor.

Die 35. Minute zeigte dann aber deutlich, wo die Schwächen beim FC Concordia liegen. Nach einer Ecke von Samir Mahmutagic konnte Lukas Bianchini nahezu ungehindert für Oranienburg einköpfen. Mit dem Halbzeitpfiff gelang Zulciak das 3:1. Und allein dieser Treffer war das Eintrittsgeld an diesem Abend wert. Kerstein lief nach Abwurf seines Torhüters Dominik Vogt in einem irren Tempo fast über den ganzen Platz und spielte dann genau auf den mitgelaufenen Stürmerkollegen – einfach großartig.

Eine Frage zu Beginn der zweiten Halbzeit war natürlich, würden die Spieler des FC Concordia ihr schnelles und laufintensive Spiel so durchhalten können? Die Antwort gab es in der 51. Minute, denn es folgte das 4:1 – diesmal allerdings unter großer Mithilfe der Oranienbuger Abwehr. Nach Schuss von Mariusz Bedlinski landete der abgefälschte Ball im Eintracht-Tor.

Und dann brachen die letzten 20 Minuten an. Die zeigten, dass Oranienburg auch eine abgezockte Mannschaft hat. Ihren zweiten Treffer erzielte Elias Eckert. Der war nahezu eine Kopie des ersten Concordia-Gegentores: Ecke-, Kopfball-,Tor.

Oranienburg hatte dann großes Glück, als beim 3:4 Torhüter Dominik Vogt den Ball nicht festhalten konnte. Das passierte in der 89. Minute und es sollte noch schlimmer für den FC Concordia kommen. In der 94. Minute war es schließlich Leon Walter, der seine Mannschaft vor einem Fehlstart in die Saison bewahrte - 4:4.

„Es war eine absolute Werbung für den Fußball“, freute sich Enis Djerlek. „Meine Mannschaft hat eine tolle Moral gezeigt und unserem Gastgeber muss ich ein großes Kompliment machen. Wir wollten ursprünglich gar nicht am Freitagabend spielen. Unser Miguel Unger will am Samstag heiraten und fast die ganze Mannschaft will dabei sein.“

Danny Knofe ging voll des Lobes für seine Männer vom Platz. Wir haben Fehler gemacht und daraus müssen und werden wir lernen. Aber wir können mit Spitzenmannschaften der Liga ganz offensichtlich mithalten. Das begeistert mich.“