02.06.2023
Kurz vor Schluss der Saison in der Landesliga Süd scheint der FC Concordia Buckow/Waldsieversdorf am Ziel der Wünsche zu sein - oder doch nicht!
Gegen den 1. FC Guben gab es ein 3:3 und das Ergebnis trägt ganz klar den Titel „Nur 3:3“. „Wie kann man nur ein solches Spiel noch aus der Hand geben?“, war die große Frage nach 90 Minuten.
Planungen noch zweigleisig
Erinnerungen werden an die Vorsaison wach. In einem Herzschlagfinale mussten sich die Fußballer aus Buckow/Waldsieversdorf damals mit dem zweiten Platz in der Meisterschaft zufriedengeben. Germania Schöneiche hatte das glücklichere Ende für sich und stieg in die Brandenburgliga auf. „Doch jetzt sind wir dran“, sagt der Chef des Vereins, Christian Hiob. Und wer die erste Halbzeit im Spiel gegen den 1. FC Guben gesehen hat, kann bestätigen, der FC Concordia ist nicht nur reif für die Brandenburgliga – er wäre auch absolut ein Gewinn. Christian Hiob sagte vor dem Spiel: „Wir haben aktuell vier Punkte Vorsprung vor dem SC Eintracht Miersdorf/Zeuthen und es damit auch in eigener Hand, die Meisterschaft zu holen. Aber wir sind auch vorsichtig genug und planen derzeit noch zweigleisig.“
Großartiger offensiver Fußball
Vor dem Anpfiff herrschte überall gute Laune und natürlich waren die Erwartungen sehr hoch. Selbst das Schiedsrichtertrio freute sich auf den Abend und hatte noch Zeit, sich vor dem Anpfiff den Ball gegenseitig zuzuspielen. Aber dann ging es los – und wie! Nach einer halben Stunde stand es schon 3:0 und man musste sich ernsthafte Sorgen um die Gubener machen. Concordia spielte großartigen offensiven Fußball und hatte mit Mathias Reichelt sowie Niklas Zulciak die auffälligsten Akteure auf dem Platz. Allerdings waren auch die anderen im Team sehr stark. Beeindruckend das sogenannte Verschieben des Spiels. Alles beim FC Concordia zog sich bei Angriffen der Gubener zurück und im schnellen Umschaltspiel ging alles mit viel Tempo in Richtung Gubener Tor.
Hattrick von Niklas Zulciak
Natürlich war es aber die große Zeit von Niklas Zulciak. Er besorgte das 1:0 nach Kopfballvorlage von Ringo Kretzschmar, schoss das 2:0 nach Vorarbeit von Tobias Opitz und Justin Wieher und schließlich auch das 3:0. Dieser Treffer allein war an diesem Abend das Eintrittsgeld wert. Zulciak sah, dass Gubens Torhüter Danny Hübner zu weit vor seinem Kasten stand und schoss fast von der Mittellinie aus ins leere Tor. Das Spiel entwickelte sich zu einer wahren Concordia-Gala und es hätte noch weitere Tore geben müssen.
Entsetzen in der Schlussminute
Mit Beginn der zweiten Halbzeit traf Justin Wieher nur den Pfosten und nach einer Ecke köpfte Concordia-Abwehrspieler Szymon Sidorowicz an die Querlatte. Concordia blieb also immer noch bestimmend. Was dann allerdings passierte, lässt sich einfach nicht erklären. Trainer Danny Knofe wechselte gleich dreifach aus. Er brachte für Zulciak Bartosz Barandowski, für Sidorowicz Jonas Ehm und Jakub Hilicki Oliver Mertins und kurze Zeit später für Reichelt Robert Vsetycek. Die Mannschaft versuchte sich gerade neu zu sortieren, da fiel nach einem Konter der Gubener das 1:3 durch Nico Laugks (70.). Die Flanke auf die linke Seite kam vom starken Rechtsaußen Alexander Mauch. Es war ein Warnschuss, den offensichtlich niemand bei Concordia wirklich ernst nahm. Nur sechs Minuten war Guben wieder erfolgreich. Franz Krüger traf zum Anschluss nach einer schönen Einzelleistung. Und Krüger sorgte in der Schlussminute für Entsetzen beim Concordia-Anhang, als er ins kurze Eck einschießen konnte.
Enttäuschung pur nach 90 Minuten
Man weiß eigentlich gar nicht, wer nach den 90 Minuten mehr überrascht war? Guben, ob des unverhofften Punktgewinns,o der Concordia? Die wird diese Enttäuschung wahrscheinlich nur schwer verkraften. „Das ist wirklich amateurhaft. Wir müssen diesen Sieg nach Hause bringen. Das muss ich von meinen zum Teil so erfahrenen Männern einfach erwarten. Ganz ehrlich, ich bin fassungslos“, sagte Knofe sichtlich gezeichnet nach diesem Spiel.
Tabellenführung bleibt
Natürlich bleibt der FC Concordia Buckow/Waldsieversdorf an der Tabellenspitze und hat auch, wenn es noch ganz eng wird, ein sehr komfortables Torverhältnis. Doch „Jetzt machen wir die Saison wieder selber scharf“, sagte Knofe absolut treffend.