Reise zurück in die Geschichte
Wer Gäste empfängt, die nun nicht gerade aus der Gegend oder gar Brandenburg kommen, der kann ihnen etwas ganz Besonderes bieten. Einen Ausflug in die Geschichte und sogar in die Erdgeschichte. In Rüdersdorf wird seit über 750 Jahren Kalkstein abgebaut, und noch heute lassen sich Spuren aus längst vergessenen Zeiten finden. Zeiten, in denen Mönche des Klosters Zinna anfingen, den Baustoff und seine Vorzüge zu erkunden. Aber auch aus Zeiten, als Zement zu einem sehr begehrten Baustoff wurde. Immerhin konnten durch die Vorzüge des Rüdersdorfer Zements so bekannte Bauwerke wie das Brandenburger Tor, die Marienkirche am Berliner Alexanderplatz, der Berliner Dom oder das Olympiastadion in Berlin errichtet werden.
Der Ursprung liegt aber weit zurück in der Erdgeschichte und ist mit dem Nothosaurus verbunden. Er war ein verhältnismäßig kleiner Fischsaurier von etwa zwei Meter Länge, lebte vor etwa 200-250 Millionen Jahren gemeinsam mit Muscheln und anderen Schalentieren in einem großen Ozean. Die Skelette und Überreste dieser Tiere wurden die Grundlage für den heutigen Kalkstein. Der Schwimmsaurier ist gleichzeitig der Namensgeber für eine eigene Abenteuerreise, die mit der Suche nach Fossilien verbunden ist. Übrigens ist versprochen, dass jeder Fund mitgenommen werden darf! Alles zu finden ist das in einem 17 Hektar großen Park, der den Namen Museumspark trägt und einige Attraktionen, vor allem technische Denkmäler, zu bieten hat. Ein Anziehungsmagnet ist das Haus der Steine. Es ist dem schwedischen Geologen Otto Martin Torell gewidmet. Otto Torell begründete seine Inlandeistheorie nach dem Ausflug in die Rüdersdorfer Kalkberge. Er fand dort die schon von Nils Gabriel Sefström im Jahre 1836 erwähnten Schliffspuren auf der obersten Kalksteinschicht. Später wurden noch andere Spuren der Eiszeit in den Rüdersdorfer Kalkbergen entdeckt und erforscht. So die Gletschertöpfe, Strudellöcher und Errosionsschluchten, die durch das Schmelzen des Gletschereises im Muschelkalk entstanden. Auf dem weitläufigen Gelände des Museumsparks können ein germanischer Kalkbrennofen und sein zweitausend Jahre jüngerer Bruder, einer der modernsten Zementöfen der Welt, sowie Rumfordöfen, eine Schachtofenbatterie, ein Kammerofen, die Zementfabrik und weitere bauliche Denkmäler aus der Geschichte des Kalksteintagebaus besichtigt werden. Neben dem direkten Abbau des Kalksteins im Tagebau von Rüdersdorf gilt der Museumspark heute als eines der größten Freilichtmuseen Deutschlands.
Doch der Park bietet inzwischen noch viel mehr. Ob für Klassenfahrten oder kleine Wochenend-Ausflüge – in der Jugendherberge Museumspark können Gäste umgeben von Industriedenkmälern schlafen. Es gibt insgesamt 30 Betten aufgeteilt auf sieben Mehrbett- und zwei Einzelbettzimmer. Es hat sich eventuell schon herumgesprochen, denn hier kann man auch heiraten. Das heißt, im Museumspark Rüdersdorf können nicht nur Zeugen der Vergangenheit bestaunt werden. Hier kann auch eine Familienplanung mit einer Hochzeit beginnen. Im Magazin-Gebäude wird eine Eheschließung zu einem einmaligen Erlebnis. Dieser Raum bietet Platz für maximal 50 Personen.Wer die herrliche Umgebung des Museumsparks nutzen will, kann in persönlicher Absprache sowohl die gastronomischen als auch die kulturellen Angebote des Parks nutzen. Das gilt natürlich auch für Feierlichkeiten aller Art. Das Steigerhaus bietet beispielsweise im Obergeschoss einen schönen großen, ausgebauten Raum mit einer integrierten kleinen Küche; das vorhandene Geschirr kann verwendet werden. Lust darauf, den Tag im historischen Ambiente ausklingen zu lassen? Ein schöner Wein oder ein frisch gezapftes Bier zur regionalen Heinitz-Forelle oder anderen Spezialitäten? Auch außerhalb der Öffnungszeiten des Museumsparks sind Gäste im „Café Magazin“ gern gesehen. Das Café im Magazingebäude lädt zu regionaler Küche, erlesenen Kaffee-Spezialitäten, guten Weinen und Bier vom Fass in historischem Ambiente ein. Die Wirtsleute Vogel schnüren auch gern für private oder Unternehmensfeiern ganz persönlich Catering-Pakete. Da gerade am Wochenende das Café gut besucht ist wird um Vorbestellung gebeten. Und falls Interesse an der Forelle besteht: Nach Bestellung wird der Fisch frisch vom Fischer gebracht. Bestellungen unter Tel. 0176/45831757. Übrigens: Für MuseumsparkJahreskarteninhaber gilt auf alle Verzehrrechnungen zehn Prozent Rabatt.
Museums- und Kultur GmbH Rüdersdorf Tel. 03 36 38/ 48 99 10 sekretariat@museumsparkkulturhaus.de www.ruedersdorf-kultur.de