Sport vor Ort - Porträts

„Er ist immer unser Sonnenschein“

Bild1: „Er ist immer unser Sonnenschein“

Luca Maxim Ulbrich trainiert an der Lausitzer Sportschule Cottbus. Der Neunjährige von der Talenteschule Strausberg fühlt sich sehr wohl.

Viele Jahre war Luca-Maxim Ulbrich beim TSC Strausberg ein echtes Aushängeschild. Er hat zahlreiche Erfolge errungen und gilt auch weiter als ein ganz großes Talent im Gerätturnen. Er ist gerade einmal neun Jahre und hat wahrscheinlich eine große Karriere in seinem Sport vor sich. Und damit dieses Talent auch weiter konsequent gefördert wird, wechselte er im Sommer an die Lausitzer Sportschule Cottbus.
„Als die Empfehlung seitens des TSC Strausberg kam, war von unserem Luca gar nichts anderes mehr zu hören. Er wollte unbedingt zur Sportschule, obwohl für ihn klar war, dass er weg von zu Hause sein wird und neue Freunde finden muss“, erzählt seine Großmutter Marion Ulbrich. Sie begleitet die Entwicklung ihres Enkels schon seit vielen Jahren und ist natürlich, wie die gesamte Familie, mächtig stolz auf ihren Luca. „Wenn er so selbstbewusst vor dem Gerät steht und seine Übung damit ankündigt, das ist schon ein tolles Gefühl“, sagt Marion Ulbrich. „Er ist ein ganz Lieber und auch so etwas wie der Sonnenschein in unserer Familie“, sagt sie und streichelt ihm nach einer Trainingseinheit die Wange.
Großeltern fast immer dabei
Marion und Großvater Jürgen Ulbrich sind viel mit ihrem Enkel unterwegs, fahren ihn zum Training und sind, wenn es irgendwie geht, bei jedem Wettkampf mit dabei. Marion Ulbrich hat selbst einmal geturnt und Erfolge bei der Kinder- und Jugendspartakiade der DDR erringen können. „Aber das ist so lange her und mit dem Sport heute kaum zu vergleichen“, sagt sie.
Wie ist Luca eigentlich zum Turnen gekommen? „Ich war mal beim Fußball, um meinem großen Bruder Jonas zuzuschauen. Dabei bekam ich einen Ball ins Gesicht, und von da an war Fußball für mich kein Thema mehr“, erzählt er mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Bei einem Tag der offenen Tür in der Sporthalle Erkner begann sein Herz, für das Turnen zu schlagen. Da war er gerade vier Jahre alt. Er wurde zunächst Mitglied bei der SG Chemie Erkner und trainierte bei Oxana Catholy. Sein Talent wurde schnell deutlich, und der Verein gab die Empfehlung, den kleinen Luca bei der Talentschule in Strausberg anzumelden. Er kam in die Trainingsriege von Martin Hermanowski. „Martin hat mir viel beigebracht“, sagt Luca.
Keine Angst an den Geräten
Am Boden, Barren und am Sprung, vor allem am Trampolin, zeigte Luca immer wieder seine Fähigkeiten. Und wenn man ihn nach einem spektakulären Überschlag am Sprung fragt, ob er auch manchmal Angst hat, bekommt man nur ein schelmisches Kopfschütteln. „Nö, warum denn?“ Ein ausgesprochenes Lieblingsgerät hat er nicht, denn auch an den schwierig zu turnenden Ringen fühlt er sich wohl.
Packt sofort mit an
„Er hat eine unglaublich soziale Ader“, sagt seine Großmutter. „Ihn braucht man nicht zu fragen, ob er einmal helfen kann. Wenn bei uns etwas im Garten oder auch in der Küche zu tun ist, packt er sofort mit an.“ Marion Ulbrich berichtet weiter, dass Luca auch sehr naturverbunden ist. „Ihn interessiert vieles und alles muss er ganz genau wissen. Und wenn er dann bei uns ist, fragt er sofort nach den beiden Katzen und unserem Hund.“
25 Stunden Training
Die Besuche bei seiner Mutter und den Großeltern in Woltersdorf werden jetzt aber weniger, denn er ist nur noch am Wochenende, und das, wenn keine Wettkämpfe anstehen, zu Hause. Das Leben an der Sportschule ist natürlich ganz anders organisiert. Der Tagesablauf ist streng und beginnt morgens um sechs und endet erst abends, wenn dann Hausaufgaben gemacht werden. 25 Stunden in der Woche Training – das fordert.
„Seit knapp sieben Wochen ist Luca im Internat und wenn wir ihn wieder nach Cottbus bringen, sagt er, das ist jetzt sein Zuhause. Allerdings, ein kleines Stück Heimweh merkt man ihm an. Doch er bestätigt immer wieder, dass er die Sportschule will und es ihm großen Spaß macht“, berichtet Lucas Mutter Beatrice, die ihren Eltern für die großzügige Unterstützung überaus dankbar ist. Sie selbst ist beruflich stark eingebunden. „Ich würde das alles zeitlich gar nicht schaffen.“ Die ganze Familie drückt ihrem Luca die Daumen, dass sein Lebenstraum auch weiter in Erfüllung geht und alle sagen: „Er bleibt immer unser Sonnenschein.“

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